Umweltbewusstsein beginnt mit "Innenraumbewusstsein"
Lebensliebe anstelle von selbstkasteiendem "Klimahype" - ein Plädoyer gegen Werteverdrehen
Von Michael Hahl
Wir leben in einer Zeit des "Verdrehens der Werte". Das zeigt sich
auch am "Hype", wie er zunehmend unsachlich und unfachlich rund um das Konzept eines CO2-bedingten Klimawandels inszeniert wird. Ich habe die letzten Jahre immer mehr beobachtet, wie ein vermeintlicher
"Klimaschutz" vorgeschoben wird und dabei die Vielfalt durchaus gewichtigerer natur- und umweltpolitischer Probleme im
Wesentlichen ignoriert wird: Artenschwund, Lebensraumverlust, Devastierung der Böden oder Beeinträchtigungen des Oberflächen- und Grundwassers durch Stoffeinträge, übermäßiger Ressourcenverbrauch und Rohstoffgewinnung in Raubbau-Manier, Umweltschäden durch Stoffkreisläufe, Vermüllung, Agrarindustrie und Nahrungsmittelerzeugung, auch Aspekte von Krieg und Frieden, die stets gewissermaßen eine Frage des Friedens mit der Natur implizieren usw.
Mit einem auf die Spitze getriebenen "Klimahype" wird unter Aspekten des Umweltberwusstseins vielfach mehr Schein als Sein produziert; eine Gesellschaft tut so, "als ob", aber man verliert darüber viele der gravierenderen Probleme im alltäglichen Leben und Wirtschaften
aus dem Blick. Pestizid- oder Pharmaindustrie beispielsweise werden gar nicht ernsthaft in Frage
gestellt. Ohnehin unter "Verschwörung" verbucht sind durchaus riskante, hinsichtlich gesundheitlicher und geoökologischer Auswirkungen viel zu wenig erforschte Technologien wie etwa das 5G-Funknetz, Geoengineering, Infraschall usw. mit ihren jeweilig erheblichen Immissionen. Demgegenüber aber müssen sich diejenigen umweltethisch
behaupten, die ein Gesamtbild erkennen und ihre berechtigten Bedenken keineswegs auf die "Klima-Frage" fokussieren, die als oberster Rang einer medial aufbrausenden gesellschaftlichen Moral
mittlerweile mittlerweile bereits wie eine religiöse Ikone erscheint.
Moderat gesagt:
Das Risiko besteht, dass wir durch die einseitige und übermäßige Fokussierung des Klimawandel-Themas erst recht
an den zentralen Problemen vorbei denken und handeln. Diese in Bezug auf Natur- und Umweltschutz wohl in die Irre
führende Strömung scheint mit aller "psychosozialen" Macht sehr gezielt und
systematisch forciert zu werden. Einige in der
Gesellschaft sind dabei "im besten Glauben", das vermeintlich Richtige und Wichtige
zu tun, und es wäre nicht angemessen, sie zu verurteilen, wohl aber wäre es zutreffend, mit ihnen den Stand der Dinge sachlich zu hinterfragen. Natürlich handeln viele auch aus einem "Ego" heraus, im Sinne des spirituellen Lehrers Eckhart Tolle: ein Ego, mit dem sie sich als die moralisch Höherstehende hervortun können respektive müssen. Unter anderem auch daraus mag sich etwas ergeben, was als Verdrehung der Werte zu verzeichnen ist.
Andere wiederum sind weniger blauäugig
und wissen, dass es in diesem Spiel um Wertigkeiten und Moral letztlich um politische Macht, um Spaltung und
Kontrolle, und natürlich um die Verteilung und Zuordnung von Kapital und
materiellem Reichtum geht, der hieraus zu erzielen ist und wiederum
Herrschaftskonstellationen konsolidiert. Dabei unausgesprochene Strategie: Mit
sachlich und fachlich ausgewogenem Realismus lässt sich kein Hype veranstalten, der als
Machtinstrumentarium vielfach einsetzbar und nutzbar ist.
Nun zum "Innenraumbewusstsein": Der
Gegenspieler eines solchen Hypes, der letztlich an der Oberfläche verbleibt und allenfalls Panik generiert, ist eine tiefe individuelle
Verbundenheit mit der Natur und mit dem Leben! Ein Sein inmitten der naturgegebenen Mitwelt. Wobei dieses Eingebundensein durchaus auch seinerseits durch Nutzung und Technologie verändern,
entwickeln und formen darf. Die Frage ist, auf welche Weise. Und das heißt: mit welchem Bewusstsein.
Daher plädiere ich für einen im Inneren der Menschen angelegten Bewusstseinswandel statt einer "Klimapanik". Ich stimme für Freiheit und Wahrhaftigkeit statt
systematisches "Werteverdrehen" mit ökodiktatorischen Tendenzen, für Liebe zur Erde und zum Leben
statt Restriktionen mittels eines künstlich geschaffenen, politisch und
medial inszenierten "schlechten Gewissens", für Selbstliebe und Erwachen, Empathie und Verbundenheit - und zwar auch interspezifisch verbunden, also zwischen den Lebensformen, mehr noch: Einfühlung unter all den möglichen Seinsformen ...
Sinngemäß sagte Krishnamurti in einer seiner Betrachtungen: "Wissenschaftler sagen uns, wir sind Teil der Natur; sie sagen uns aber nicht, dass die ganze Welt ein Teil von uns ist." Dieses All-Eine, das allumfassende Verbundensein ist Teil etlicher spiritueller Strömungen der Menschheitsgeschichte. Meines Erachtens folgt daraus: Umweltbewusstsein
hat im Innenraumbewusstsein seinen Spiegel, und vice versa.
Statt kasteiender "Selbstunterdrückung" der scheinbar bösen Species Homo
sapiens dürfte auf dem Weg zu einer "nachhaltigen Lebensweise" die Einsicht weitaus erfolgreicher sein, dass dieses ebenso biologische wie geistig-spirituelle Wesen vor einem evolutionären Sprung steht, mit dem es in sein inneres Licht (zurück) gelangt, um hierdurch
auch im Außen das Empfinden, Handeln und Wirken verändern zu können. - Ja, es geht um die Annahme des Lebens auf einer tiefen Herzensebene der Verbundenheit, welchselbige eine bewusst wahrgenommene Verantwortlichkeit gerade hierdurch mit sich bringt. Es geht um "Lebensliebe" anstelle von inszeniertem Schuldkomplex und Selbstkasteiung.
Es gibt viele Ansätze, diesen Weg - der nicht nur ein ökospiritueller, sondern auch ein umweltpolitischer sein kann - zu forcieren. Es beginnt damit, dass die bisher so massiv wirksame Abgrenzung zwischen unserer materialistischen Welt und einem Reich des Bewusstseins gezielt - und "bewusst" - aufgehoben wird. Eine Transzendenz und Integration des scheinbar strikt zu Trennenden ist der erste Schritt, um die wahre und wesentliche, die Umwelt und Innenwelt verbindende Kraft des Menschen wieder zu ermöglichen.
(zuletzt bearbeitet 26.11.2021)
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